Weinlese

von | Apr 13, 2021 | Info-Pasti

Was ist eine Weinlese?

Weinlese ist die Ernte der Weintrauben, die auch Traubenlese oder Weinernte genannt wird. Es ist der aufregende Moment für die Winzer, bei dem sie feststellen, ob die Arbeit des vergangenen Jahres mit einem sensationellen Wein belohnt wird oder nicht.

Wann wird mit der Ernte gestartet?

In Mitteleuropa erfolgt die Lese im Herbst, beginnt ungefähr Mitte September und dauert bis Anfang November. Man unterscheidet im Weinanbau zwischen früh-, mittel- und spätreifenden Sorten, daher die lange Erntezeit. Für Eiswein darf die Temperatur nicht höher als -7 Grad sein, somit findet diese Ernte oft erst im Dezember oder gar Januar statt. Bei sonnigem und trockenem Spätsommer zögern die Winzer die Ernte gerne etwas hinaus, um dadurch die Traubenqualität noch zu erhöhen. Ist es eher regnerisch, wird entsprechend früher als gewollt mit der Lese begonnen, um das Faulen der Trauben zu verhindern.

Einflussfaktoren der Weinlese

Die Weinernte kann erst beginnen, wenn der gewünschte Zucker- und Säuregehalt erreicht ist. Dieser wird ab dem Spätsommer gemessen, um den bestmöglichen Zeitpunkt zu treffen. Zur Feststellung des Mostgewichtes (Menge des Zuckers, der im Traubensaft gelöst wird) wird ein Refraktometer verwendet.

Von Hand lesen oder maschinell?

Grundsätzlich muss man sagen, wer seinen Wein mit dem Qualitätsmerkmal VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter e.V.) kennzeichnet, darf nur von Hand gelesene Trauben verwenden. Die Handlese steigert die Weinqualität, da die Trauben genau selektiert werden und ausschließlich perfekt gereifte und gesunde Früchte geerntet werden. Die Leser sammeln und transportieren die Trauben in Behältern oder Körben auf dem Rücken tragend.

Sofern es die Weinberge zulassen wird der Wein heutzutage allerdings in der Regel maschinell geerntet. Bei den sogenannten Vollerntern, großen hohen Fahrzeugen, die über die Rebstöcke hinweg fahren, lösen sich die Trauben durch das Rütteln und Klopfen der Maschine. Über ein automatisiertes Förderband gelangt das Erntegut in einen großen Behälter. Diese Methode ist im Vergleich zur Handlese wesentlich schneller und kostengünstiger und bei Wetterumschwüngen kann aktiv und schnell reagiert werden.

Wie geht es nach der Ernte weiter?

Egal ob mit der Hand oder Maschine geerntet, nach der Weinlese werden die Trauben direkt in das Kelterhaus zum Pressen in die Maischemühle gebracht, man erhält die sogenannte Maische. Diese wird dann in Tanks gepumpt, in denen sie je nach Sorte unterschiedlich lange zieht. Dabei werden unter anderem alle Aromastoffe aus der Schale gelöst. Bei der Rotweinherstellung wird die Maische leicht erwärmt, damit sich die Farbstoffe besser aus den Trauben lösen.

So beginnt die Weinherstellung, von der Maische zum Most und vom Most zum Wein. Was nach dem Keltern bleibt ist der Trester – die festen Bestandteile der Trauben (Schale und Kerne), dieser wird meist als Kompost weiter verwertet.

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